Montag, 16. August 2010

Frühförderung für Hartz-Kinder statt Bildungsgutscheine

Die gerichtliche Auflage, die Hartzförderung zu überprüfen, treibt im Berliner Arbeitsministerium seltsame Blüten. Man verfolgt ja die Idee, dass die Hartz-Eltern praktisch gezwungen werden, ihre Kinder in bestimmte Freizeit-Angebote zu stecken. Im Rahmen der Eingliederungsvereinbarung verpflichten sich die Eltern, den Empfehlungen des Arbeitsvermittlers Folge zu leisten, andernfalls kann der die Leistungen kürzen. Wir dürfen also darauf warten, dass die in keinerweise pädagogisch ausgebildeten Arbeitsvermittler/innen möglicherweise nach von Nürnberg ausgerechneten Kontingenten "Freizeitmaßnahmen" mit Kindern befüllen, wie man das ja von den anderen Maßnahmen kennt. Wollen wir wetten, dass dafür (bis auf Ausnahmefälle) nur AZWV-qualitätsgesicherten Freizeitangeboten in Frage kommen? Hiermit wird alles überschritten, was wir uns mit "sozialistischer" Erziehung Unfeines auch nur entfernt vorstellen konnten.

Viele Untersuchungen zeigen, wie wichtig Kindergärten für die gesamte spätere Laufbahn sind - hier http://www.nytimes.com/2010/07/28/business/economy/28leonhardt.html?_r=4&hp wird z.B. das Gehalt einer ErzieherIn gemessen an ihrer Wertschöpfung auf 320.000 $ eingeschätzt.

Jedenfalls scheint es mir sinnvoller als die Idee mit den Gutschein-Chipcards zu verfolgen ganz unten einzusteigen.

Also Forderng: In Bayern v.a. für Hartzer schon früh um Kindergartenbesuch kümmern/ ihn ermöglichen!

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