Freitag, 20. August 2010

Bayern büßt bei der Bildung Punkte ein.

Es sei dahingestellt, ob das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Hinblick auf Prognosen im Bildungssystem und mit seinem Ranking mehr Glück hat als in seinem ureigenen Gebiet der Wirtschaft. Die Fakten sind, dass wir für unser Bildungssystem 155 Mrd € ausgeben, worin (mit steigender Tendenz) jeder zehnte Schüler zusätzlich Nachhilfeunterricht besucht. Alljährlich werden etwa acht Prozent der Schulabgänger ohne Schulabschluss entlassen. Für den Übergang in den Beruf organisiert die Bundesagentur für Arbeit zusammen mit Bildungsträgern für weitere 6 Mrd einen Puffer zur Arbeitsvermeidung, so dass fünfzehn Prozent der Jugendlichen zwischen 20 und 29 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Die höhere Bildung wartet seit über einer Lehrergeneration auf eine Entrümpelung und erteilt eine Hochschulreife, ohne dass der Großteil der Absolventen auch nur vage Vorstellungen über seine Zukunft vermittelt bekommt. Die Hochschule wurde reformiert, in dem dieses Schulkonzept auf sie übertragen und Abschlüsse spezialisiert und beschleunigt wurden, Studium bietet noch weniger Chance zur Erweiterung des geistigen Horizonts. Und die alleinerziehende Mutter in Bad Reichenhall, die sich von Hartz befreien konnte und arbeitet, wird auch dieses Jahr zu Beginn des Schuljahres eine Woche von ihren 20 Tagen Urlaub nehmen müssen, bis sich das System Schule zusammenfindet und eine halbwegs kontinuierliche Betreuung der Kinder organisieren kann. Sie fragt nicht nach Rankings und wundert sich nur.

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