Freitag, 6. August 2010

Erreichbare Angebotsformate/Lernzentren für die Weiterbildung von prekär Beschäftigten

ebenfalls ein Vorschlag bei Aufbruch Bayern:
Immer mehr Menschen arbeiten nachts, Schichtarbeit stieg von jahrelang 10 auf 15%, unregelmäßige "Überstunden", mehrere Jobs, zwischen Partner sich ergänzende Jobs erschweren den Zugang zu Weiterbildung für diese a priori fleißigen und strebsameren Personen. Gängige Weiterbildungsformate (vhs, BZ 2x abends, sa u.ä.) sind für sie nicht erreichbar. Wir brauchen ähnlich wie im Einzelhandel ausgedehntere Öffnungszeiten bei Weiterbildungsangeboten. Es kann nicht sein, dass Weiterbildung erst mit dem Eintritt in Arbeitslosigkeit erreichbar wird. Z.B. auch das Bundesamt für Migration (BAMF), zentral mit der Organisation des Deutschlernens betraut, unterstützt nur für Arbeitslose (tags, 4x abends) erreichbare Kurse.

Die Alternativen, Fernkurse oder E-trainings, sind nur für wenige erreichbar.

Lösungsvorschläge:
- Förderung von einzelnen WB-Angeboten mit offenen Formaten (z.B. Mo vorm, Do abends - Weiteres in Projekten erkunden) parallel mit substituierenden/ergänzenden Web-basierten Selbstlernangeboten
- Aufbau von Lernzentren: gestreute, bedarfsorientierte Öffnungszeiten, mit fachlicher Unterstützung beim Zugang zu Bildungsangeboten/Lernplattformen, aber auch soziale Vorteile von Präsenzunterricht (Motivierung, Verstetigug, Gespräch). Für Schüler, die häuslich keine Internetanbindung haben, wäre Online-Nachhilfe usw. erreichbar.
- Intensivere finanzielle Unterstützung der Weiterbildung von Erwerbstätigen über die jetzige Bildungsprämie (50%, max. 500 € jährlich) hinaus, wo bleibt der bayerische Bildungsscheck?, Fokussierung und Anreizverschiebung der jetzigen Förderung der Arbeitslosen-FuW-Bildung auf (geringfügig) Erwerbstätige

Zusatzinformationen:
- Für viele Menschen (die meisten!), die beim Alleinsein in Fernkursen oder CD-Tainings den Faden verlieren, könnte so Unterstützung organisiert werden, für mehr Menschen sind viel mehr Abschlüsse so erreichbar
- Mit Lernzentren oder erweitert Servicezentren sind Schnittstellen geschaffen, wodurch Bürgern auch anderweitiger Zugang zum Internet eröffnet werden kann (vgl. andere Vorschläge zu schwarzen Brettern u.ä.). Solange ubiquitäre Computersysteme (v.a. Pads) nicht für alle handhabbar sind, sind solche Einrichtungen in Zukunft unabdingbar.
- Wenn die Teilnehmer unterschiedlich anwesend sind, müssen Bildungsträger mehr tun als x00 Stunden mit billigen Dozenten zu besetzen und eine Prüfung abzunehmen: man muss schon auf Teilstrecken Tests anbieten, die Qualifikation verschiebt sich von regelmäßiger Teilnahme zum Nachweis verschiedener Kompetenzen. Lange Weiterbildungen werden so zerpflückt, Quereinstiege werden ermöglicht, auch anderweitig erworbene Qualifikationen können festgestellt und berücksichtigt werden (Anerkennung erfolgt nicht mehr auf Basis von Textstudien von Prüfungsordnungen usw.)
- Bildungsträger werden mehr herausgefordert (s.o.) und müssen etwas intensiver über die Organisation ihrer Angebote nachdenken

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