Montag, 16. August 2010

Eliteförderung überprüfen

Es wurde uns die letzten Jahren förmlich eingeimpft, dass Eliteförderung notwendig sei, um den Leistungsstandort Bayern nicht nur zu erhalten, sondern voranzubringen. Hochschulen konnten zeitweise ihre reguläre Arbeit nicht erledigen, weil sie so intensiv mit der Erstellung von Dokumenten zum Nachweis ihrer Exzellenz beschäftigt waren. Für die Masse von Studierenden, Lernern, aber auch der Beschäftigten ist es nicht motivierend, durch eine zu ausgeprägte Abhebung von sogenannten "Eliteinstitutionen" letztlich persönlich abgekanzelt, demotiviert und auch schlicht entwürdigt zu werden.

Der Anteil der Besten an der Gesamtinnovation ist mit Sicherheit nur ein ganz kleiner, auch ein Zweiter, Dritter, Fünfztausendster zählen im Wirtschaftsalltag mit zur Erstellung der Innovationskraft. Der Alltag ist nämlich nicht wie im Fernsehen bestimmt nur von der Spitze. Oft wird erst durch die Etablierung einer Eliteinstitution die zufällige Varianz des Erfolges stabilisiert: große Einrichtungen/Firmen erfinden eigentlich gar nichts, kaufen nur kleine innovative auf!

Ich schlage vor, dass man die vielfach geäußerten Hoffnungen im Hinblick auf Eliten präzisiert, operationalisiert und prüft.

Gute Argumente legen nahe: vermutlich schadet die Konzentration auf Eliten mehr als sie Nutzen bringt.

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