Donnerstag, 3. März 2011

Friedrich: Der Islam gehört nicht zu Deutschland

Das ist ja ganz prima, neue Besen kehren gut, und der neue Innenminister will die Vorratsdatenspeicheerung rasch regeln und er versucht uns und zunächst dem Bundespräsident  den Kopf zurecht zu rücken: Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Bzw. Leitkultur in Deutschland sei die christlich-jüdisch-abendländische Kultur. "Sie ist nicht die islamische und wird es auch nicht in Zukunft sein." (aus)

Das ist wohl so einzuschätzen, dass er unter dieser Überschrift cja ihm positiv erscheinende Episoden zusammenkonstruiert. Alles Negative schiebt er dem Islam zu. Es wäre mal interessant zu hören, wodurch im Detail diese cja-Kultur sich (im Bewusstsein von Friedrich) auszeichnet (und wie je einzelne dazu stehen)!

Wo sich Friedrich auf die Historie bezieht: Als Freund orientalischer Märchen fasziniert mich der Gedankengang: "Spanisch-arabische Hofpoeten im 11. Jahrhundert verfassen Huldigungen zu Ehren fürstlicher Frauen. Die Stellung der Frau hatte im Al-Andalus (der islamische Teil der iberischen Halbinsel) eine Aufwertung erfahren. Literarische Quellen berichten von vornehmen Frauen, welche die schönen Künste fördern und sogar selbst als Dichterinnen hervortreten können." Dürfte aus dieser Linie unser Minnegesang zu erklären sein?

Ich vermute mal, wir sind uns heute durch die ganzen Kategorien Rassen und Nationen, aber auch zurück durch 60-100 Generationen viel ähnlicher, als beim oberflächlichen Betrachten (Hautfarbe, Kleidung, technischer Entwicklungsstand) sich uns aufdrängt, von uns konstruiert wird. Irgendwie hat uns unsere christlich-katholische Kirche es auch geschafft, alles Positive (ideengeschichtlich, Standorte, kalendarisch, rituell) zusammen zu klauben und zu besetzen und es sich ihrer Tradition anzulasten, der Rest ist eben heidnisch. Also betrachten wir den Muezzin, ist das fremd, vom Schalldruck der Geräusche ist das Glockengeläute nicht so wesentlich anders.

Aber erkär sowas mal dem Friedrich...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen