Der Vorsitzende der Tafel schrieb dagegen, dass ich doch immerhin zugestehen müsste, dass die Tafeln ein sinnvoller kleiner Lösungsansatz seien?
Dazu: Tafeln verhelfen über einer Million zu Essen. MCKinsey mischt mit, Daimler, Aldi, Lidl usw. – dank der Tafelidee werden ablaufende Lebensmittel verwertet statt verschenkt. Für viele Gutmenschen bieten die Tafeln ein soziales Mäntelchen mit beträchtlichem finanziellem Engagement. Also: „Klein“ passt nicht!
Jobcenter verweisen mittlerweile auf die Tafeln so als wäre dies ein kommunales Angebot und versuchen wegen der Sachleistungen ihre Geldleistungen zu kürzen. Scheinbar wird so der Abstand zwischen Sozialbezug und Erwerbseinkommen vergrößert – mangels Mindestlöhnen folgen weiteren Lohnsenkungen. Sklavenhalter mussten für das Essen der Sklaven aufkommen, heute ist der Essensaufwand nicht im Lohn enthalten, sondern wird von Lidl, Aldi, usw. gestiftet. Sinkendes Lohnniveau ist Armut. Also: Kein „sinnvoller Lösungsansatz“.
Ehrenämter haben früher durch Professionalisierung oft zur Verbesserung unseres Staates beigetragen. Heute zieht er sich dank der Ehrenämter von Aufgaben zurück: Feuerwehren regeln den Verkehr, verarmte Profis machen Unterricht und Pflege. Ehrenamt begünstigt den Weg zur Verarmung. Also: Wann werden Ihre Helfer bei der Tafel mitessen?
Meine Vorschläge zur Armutsbekämpfung:
Keine Minijobs und Mindestlöhne, Hauptursachen heutiger Armut,
Verbesserte individuelle Schulden-, Persönlichkeitsberatung
Hilfe bei der Durchsetzung gegenüber Sozialbehörden,
Unterstützung der Selbstorganisation Armer und Arbeitsloser,
Eröffnung von Tauschen und Regionalwährung/Sterntaler als Schritte zur Eigentätigkeit,
Einsatz für bedingungsloses Grundeinkommen,
Sozialpass in den Kommunuen durchsetzen,
Bekämpfung des Umverteilungstrends nach oben (Steuer-, Sozialpolitik - vgl. aktuell Buffett, Schirrmacher).
(Überproduktion wäre ein eigenes Thema).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen