Samstag, 3. September 2011

Beschämend - nur die Dummen Hartzer bekommen Abzüge



Ja es ist beschämend, dass nach einem Verfahren bis hoch zum Bundessozialgericht (man denke nur an die Verfahrenskosten) es letztlich beim Jobcenter lag, einen Rückforderungsbescheid über 510 € für Geschenke von der Oma für die Kinder zurückzuziehen. Wie viele andere Verfahren sind auf dem Weg und wie viele andere Geschenke gehen ihre Wege, ohne dass ein Jobcenter auch nur davon ahnt?  Wir sind jetzt im sechsten Jahr Hartz und wissen eigentlich immer noch recht wenig über die wahre Struktur der Leistungsempfänger, also z.B. wie viele können nach ihren ärztlichen Befunden andauernd „nur liegen“, - fahren aber einen ganzen Tag Motorrad usw.
Auf Dauer werden wir uns nicht erlauben können, um immer mehr Sonderregelungen herum zu diskutieren, die immer mehr Kontrollaufwand benötigen. Wie man am Eingangsbeispiel sieht, haben auch nur Dumme Probleme, die sich im System nicht eingerichtet haben.
Wie so oft  liegen Lösungen nicht innerhalb des Systems! Eine Baustelle sind Minijobs – ehemals eingeführt zur Senkung der Schwarzarbeit! Praktisch für Arbeitgeber, wie man an den „Stellengesuchen“ allenthalben erkennt: Eine ledige Person netto mit 1.200 € bezahlt, kostet den Arbeitgeber mit 2089 € ca. 500 € mehr als wenn drei Kräfte als 400-€-Minijobber beschäftigt sind. Und es gibt „in der Praxis“ bei Krankheiten und Urlaub weniger Probleme als mit einer Vollzeit-Kraft. Aber: Wer eine solche Stelle erlangt, darf nichts woanders dazu verdienen und wird fast zwangsweise Hartzer. Am Rande: Bad Reichenhall ist in Deutschland eines der Gebiete mit sehr vielen Minijobbern im Hartz-Bezug. Dies berührt: Warum eigentlich legen wir den Sozialaufwand des Staates als Lohnnebenkosten fast ausschließlich auf Arbeitseinkommen um?
Immer mehr Menschen kommen in Berührung mit Hartz IV und erkennen, dass dies nicht die Folge eines sozialen Abstieges ist, sondern für Sprösslinge aller Schichten der unumkehrbare Einstieg! Wie lange können wir uns das leisten?

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