Freitag, 18. Februar 2011

Bundesbankpräsidenten

Mit Einführung der europäischen Währung ist die Macht der Bundesbank stark geschrumpft - in den Feuilleton wurde damals diskutiert, welchen Sinn das Amt überhaupt noch haben könnte. Was soll dann das ganze aufgeblähte Getue? Die politischen Führungen belasten das ganze Volk  in kurzen nächtlichen Entscheidungen mit Bürgschaften in der Höhe von mehreren hundert Milliarden, angeblich zur Stützung anderer Staaten, aber wohl auch zur Absicherung der überschaubaren Anzahl Gläubiger der je eigenen Banken. Der Bundesbankpräsident soll angeblich seine Stimme für die deutsche Stabilitätskultur im europäischen Chor erheben. Das hat (auch zu DM-Zeiten) bei den letzten Präsidenten seit Schlesinger (93-93), Tietmeyer (94-99), Welteke (00-04) und Weber (04-11) jedenfalls im eigenen Land schon mal kaum Erfolg gehabt – hier überragte die Schuldenwachstumsrate die Wirtschaftsrate  jeweils um das 2,5-fache. In den Amtszeiten zuvor war das Verhältnis ziemlich ausgewogen. Es gibt also keinen sachlichen Grund zum Lob. Die Konstruktion einer Stabilitätsaura um diesen hochdotierten Austrags-Posten entlarvt sich als Ablenkung vom eigentlichen Problem: Wir fahren mit unserem Finanzsystem in immer größeren Geschwindigkeit auf ein schwarzes Loch zu und auch der neue Chef Weidmann kann und wird sich da nicht als Bremser hervortun.

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