Es wird ziemlich selbstverständlich auf der Basis diskutiert, dass alle unseren höheren Werte dem Christentum zu verdanken sind. Wenn man sich da nun ein wenig mit den Kreuzzügen und den folgenden Engagements der Kirchen in Kriegen vertraut macht, bleibt da schon mal einiges offen.
Unsere Kultur hat jedenfalls nicht ihren Urgrund im Christentum. Es sind zum einen systematisch keltische Quellen unserer Kultur übertüncht worden, aber nun finde im im Feuilleton der Zeit unter dem Titel "Nachhilfe für Sarrazin" von Eberhard Straub eine schöne Sammlung von Verweisen, auf Zusammenhänge zwischen unserer Kultur und dem Islam: "Das Spanien muslimischer Hofkultur erzog das übrige Europa zu schöner Ritterlichkeit, zu Liebeskult und Minnesang. Es brachte den Barbaren jenseits der Pyrenäen bei, wie man ein Menü zusammenstellt, wie man sich anzieht, schminkt und schmückt. Spanien, Portugal und Sizilien waren mitten in Europa die hohen Schulen der Lebenskunst, zu der nun auch die Kunst der Liebe gehörte. Keiner hat sie im frühen 11. Jahrhundert so geistreich beschrieben wie Ibn Hazm de Córdoba, der Enkel eines ehemaligen Christen, im Halsband der Taube."
Daneben wird die gemeinsame christlich-jüdische Tradition und Kulturbasis immer mehr hervorgezaubert. Doch zunächst mussten zur kulturellen Bereinigung mal einige Millionen Juden vernichtet werden. Und da waren einige mehr dabei als in Nürnberg hingerichtet wurden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen