Montag, 27. September 2010

5 € mehr Hartz eine Brücke zur Arbeit

Das Einkommen der untersten Schicht wurde in Deutschland 2005 durch Einführung des ALG2 (Hartz IV), durch Reduzierung der Beschäftigungsmöglichkeit und Zwang, mit Teilzeitangeboten sich durchzuschlagen nach unten gedrückt. Da berechnet nun aus diesen Fakten das statistische Bundesamt anhand der Konsumausgaben eines Alleinstehenden im untersten Fünftel der Einkommensskala -OHNE Sozialhilfebezieher -  als Resultat dieser Entwicklung den notwendigen Bedarf eines Hartz-IV-Empfängers neu - relativ (im schichtspezifischen inflationären Gefüge) niedriger. (Gerade lese ich: So soll Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei der Neuberechnung der Regelsätze nur die untersten 15 Prozent der Einkommensbezieher als Vergleichsgröße herangezogen haben - obwohl sonst die ärmsten 20 Prozent üblich sind.)

Man stellt fest, dass 18,30 € durchschnittlich für Konsum von Alkohol und Tabak (Lotto ist schon herausgerechnet) ausgegeben wird, zieht das vom Grundbedarf aller ab und kommt nominal auf ein Plus von 5 € - auf 364 €.

(Wenn man nun wieder untersucht, wird man feststellen, dass immer noch Alkohol und Tabak konsumiert wird, das man nächstest Jahr wieder abziehen könnte, insgesamt würde man das Einkommen dieser unteren 15 Prozent weiter senken, könnte wieder anpassen... - mein Vater erzählte mir aus der Kriegsgefangenschaft, dort haben manche auch das letzte Stück Brot in Zigaretten getauscht ... und sind gestorben - ist das das Ziel dieser Politik?)

Man kommt im Detail auf folgende Zahlen (aus) :

Erwachsene:
  • Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke: 128,46 Euro
  • Bekleidung und Schuhe: 30,40 Euro
  • Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung (ohne Miet- und Heizkosten, die separat erstattet werden): 30,24 Euro
  • Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände: 27,41 Euro
  • Gesundheitspflege: 15,55 Euro
  • Verkehr: 22,78 Euro
  • Nachrichtenübermittlung: 31,96 Euro
  • Freizeit, Unterhaltung, Kultur: 39,96 Euro
  • Bildung: 1,39 Euro
  • Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen: 7,16 Euro
  • andere Waren und Dienstleistungen: 26,50 Euro

Kinder & Jugendliche:
(bis 6 Jahre - 7 bis 14 Jahre - 15 bis 18 Jahre)
  • Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke: 78,67 Euro - 96,55 Euro - 124,02 Euro
  • Bekleidung und Schuhe: 31,18 Euro 33,32 Euro - 37,21 Euro
  • Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung: 7,04 Euro - 11,07 - 15,34 Euro
  • Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände: 13,64 Euro - 11,77 - 14,72 Euro
  • Gesundheitspflege: 6,09 Euro - 4,95 Euro - 6,56 Euro
  • Verkehr: 11,79 Euro - 14,00 Euro - 12,62 Euro
  • Nachrichtenübermittlung: 15,75 Euro - 15,35 Euro - 15,79 Euro
  • Freizeit, Unterhaltung, Kultur: 35,93 Euro - 41,33 - 31,41 Euro
  • Bildung: 0,98 Euro - 1,16 Euro - 0,29 Euro
  • Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen: 1,44 Euro - 3,51 Euro - 4,78 Euro
  • andere Waren und Dienstleistungen: 9,18 Euro - 7,31 Euro - 10,88 Euro

Daraus ergeben sich Beträge von 211,69 Euro - 240,32 Euro - 273,62 Euro, die geringfügig aufgestockt werden.+ 10 € für außerschulische Bildung, Jugendarbeit + 8,30 Euro Schulstartpaket (soll laut Gesetzentwurf gestrichen werden, nun aber doch nicht) + 2,50 Euro Schulausflüge (umgerechnet monatlich)

- alles geschieht rein rechnerisch funktional, ohne politisches Erwägen .... - ist das mit Menschenwürde vereinbar?

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